Was kannst Du tun, wenn Du unglücklich bist

Du fühlst dich unglücklich mit deinem Leben und weißt nicht genau, wo du ansetzen sollst?

Eine allgemeine Unzufriedenheit oder das Gefühl unglücklich mit dem ganzen Leben zu sein kann unterschiedliche Ursachen haben. Möglicherweise ist es ein ungelöster Konflikt aus einem bestimmten Lebensbereich, der sich in deinem ganzen Leben bemerkbar macht. Vielleicht fehlt es auch an einer Zielsetzung oder Handlungsmöglichkeiten, sodass du das Gefühl hast festzustecken. 

In diesem Artikel findest du effektive Methoden, wie du in unterschiedlichen Situationen neue Möglichkeiten entwickeln kannst, um glücklicher zu sein. 

Im ersten Teil stelle ich Ansätze vor, wie du Handlungsalternativen findest, wenn die Ursache für die Unzufriedenheit bereits bestimmt werden kann. Im zweiten Teil stelle ich die Methode Wheel-of-Life vor. Mit ihr kannst du dein Leben ganzheitlich betrachten. So findest du heraus, in welchem Bereich du etwas verändern kannst, um zufriedener und glücklicher zu sein. 

Bring Deine Gedanken wieder auf eine andere Ebene, um blockierende Situationen zu lösen.

Kannst du bereits einen bestimmten Lebensbereich wie Job, Work-Life Balance, Körper, Fitness oder soziales Umfeld ausmachen, mit dem du unglücklich bist?
Kannst du die Ursache, die dich in diesem Bereich unglücklich macht, bereits benennen? 

Vielleicht ist es eine belastende Situation im Job, bei der Wohnsituation, in der Beziehung läuft es nicht mehr so rund oder bestimmte Verhaltensweisen, die du gerne ablegen würdest. Häufig wirkt sich die Unzufriedenheit aus einem Bereich auch auf andere Lebensbereiche aus. Die Stimmung ist allgemein eher gedrückt, der Stresspegel dauerhaft erhöht oder womöglich führt es bereits zu Schlafproblemen. Je nachdem, wie du mit der Situation umgehen kannst, schaffst du es deine Gedanken mehr oder weniger von der besagten Situation zu lösen oder hängst in einer Dauerschleife um das Problem. 

Du hast aber schon einen konkreten Ansatzpunkt, den du verändern kannst, um wieder glücklicher zu sein. 

Wenn du den Grund also bereits bestimmen kannst, dann überlege, welche Alternativen oder Veränderungsmöglichkeiten es gibt. Es kann bereits helfen Handlungsalternativen erkennen zu können, um sich freier und nicht mehr machtlos zu fühlen.

Diese drei Methoden helfen neue Möglichkeiten für sich zu erkennen:

Hol Dir andere Sichtweisen auf die Situationen, die dich unglücklich machen

Wenn du selbst noch keine Handlungsalternativen sehen kannst – Perspektivenwechsel! 

Häufig haben wir in Stresssituationen Scheuklappen auf und können den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Der Fokus ist komplett auf das Problem anstatt möglicher Lösungen gerichtet. Allein schon das gefühlte Fehlen von Handlungsalternativen macht unglücklich.

Wie nehmen andere die Situation wahr?

Schildere die Situation, wie du sie wahrnimmst und bitte um eine ehrliche Rückmeldung. Du kannst andere Menschen auch fragen, was sie an deiner Stelle tun würden. 

Dabei solltest du zwei Dinge beachten: 

1. Ungünstigerweise suchen wir uns unbewusst gerne Personen, von denen wir annehmen, dass sie der gleichen Meinung sind wie wir. Auch das kann kurzfristig ein positives Gefühl vermitteln, weil wir uns vom Gegenüber verstanden fühlen und ausgiebig über das Problem sprechen können. Das tut vielleicht kurzfristig gut, ist auf Dauer aber nicht wirklich hilfreich! Wende dich also lieber an jemanden von dem du glaubst, dass er dir auch eine andere Sicht auf die Situation geben kann und sich traut dir das offen zu sagen. 

2. Fokussiere das Gespräch von Anfang an auf eine Lösung: Schilder kurz die Situation bzw. das Problem und versuche dabei so neutral wir möglich zu beschreiben, was passiert ist (Verhaltensweisen, Gesagtes etc.) ohne deine Interpretation vorwegzunehmen. Bitte dann ganz konkret um eine Meinung oder frage, wie die andere Person die Situation interpretieren würde. 

Die Rückmeldungen die du bekommst müssen nicht auch automatisch dein Lösungsansatz sein. Ebenso wenig solltest du erwarten, dass die andere Person nun dein Problem für dich löst – die Verantwortung für die Veränderung liegt immer noch in deiner Hand. Vielmehr bekommst du neue Impulse, alternative Sichtweisen und die Erkenntnis, dass es immer Handlungsmöglichkeiten gibt. Hieraus wird es dir dann wiederum möglich, neue und für dich passende Lösungsansätze zu finden.

Nimm selbst eine andere Perspektive ein

Wenn Dir niemand einfällt mit dem du darüber sprechen möchtest, dann versetze dich in die Lage von jemand anderem. Kennst du einen anderen Menschen von dem du überzeugt bist, dass er/sie mit der Situation einfach umgehen würde oder immer eine Lösung parat hat? Es muss nicht unbedingt jemand sein, den du persönlich kennst. Es kann sogar eine fiktive Figur oder berühmte Person sein. Denk dich also in diese Person hinein: was glaubst du, würde diese Person an deiner Stelle tun? Nimm dir ganz bewusst Zeit, um dich hineinzudenken und vor allem zu fühlen: Ist er/sie selbstbewusst oder nimmt Herausforderungen mit Humor? Gibt es eine Eigenschaft, die auch für dich hilfreich sein könnte? Wie denkt und bewegt sich die Person? Wie ist die Körperhaltung, Gestik, Mimik und übernimm diese für einen Moment. Um das Gefühl zu verstärken, leg einen Zettel mit dem Namen der Person auf einen Stuhl und setz dich darauf. Wenn du soweit bist, dann frag dich, was würde die Person an deiner Stelle jetzt machen? Wie nimmt diese Person die Situation wahr? Hört sich komisch an? – Mach es einfach. Du hast nichts zu verlieren.

Von der Aussage zur Frage: Die sokratische Methode

Wenn wir vor einer Herausforderung stehen, tendieren wir dazu diese als feststehende Tatsache zu betrachten. Wir formulieren Sätze, die mit einem dicken Punkt oder fetten Ausrufezeichen enden. Meine Situation ist aussichtslos! Ich kann das nicht schaffen! Mein Chef respektiert mich nicht. 

Es sind jedoch nicht die Ereignisse, die uns belasten, sondern die Bedeutung und die damit verbundenen Emotionen die WIR ihnen geben. Die sokratische Methode ist eine Lernmethode aus der griechischen Philosophie zur Gewinnung von Erkenntnissen. Die Lehrer stellen immer wieder neue Fragen, um den Blickwinkeln der Schüler in eine bestimmte Richtung zu lenken. Diese Methode können wir uns auch für die Erarbeitung neuer Bewältigungsstrategien für unsere Herausforderungen zu nutze machen. 

  1.  Anstatt die Situation, das Problem oder die Herausforderung als eine feststehende Tatsache zu definieren, formuliere eine Frage daraus: Kann ich das schaffen? 
  2. Spiele etwas mit der Formulierung und füge weitere Aspekte hinzu: Wie kann ich es einfach schaffen? Wann kann ich es schaffen? Wer könnte es schaffen? Warum will ich es schaffen? Habe ich so etwas schon einmal geschafft? Wie habe ich das gemacht? Was war anders? Unter welchen Umständen denke ich es schaffen zu können? 
  3. Schreibe alle Antworten auf – mit jeder Veränderung der Frage entstehen andere Gedanken, Ideen und Antworten
  4. Lege die Liste zur Seite und beobachte, was diese Übung bereits mit dir und deiner Wahrnehmung auf die Situation gemacht hat. Du kannst auch andere Menschen, die bereits erfolgreich solche Herausforderungen gemeistert haben, dazu befragen oder entsprechende Bücher oder Ratgeber hinzunehmen. 

Auch auf diese Weise regst du deine Gedanken an, sich in neue Richtungen zu bewegen und nach Alternativen zu suchen. Das passiert nicht, wenn wir uns auf das Problem fokussieren. Deswegen – versuche alles, um deinen Fokus auf mögliche Lösungen zu lenken und betrachte deine Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Finde heraus, was genau Dich in Deinem Leben unglücklich macht

Du bist unglücklich und kannst keinen Lebensbereich oder bestimmten Grund dafür benennen? 

Wie oben bereits beschrieben ist die eigentliche Ursache meist nicht in den offensichtlichen (Konflikt-) Situationen zu finden. Schließlich übertragen wir unbewusst belastende Themen von einem Lebensbereich in einen oder gar alle anderen. Z. B. führt das Gefühl, in einer Beziehung nicht ausreichend gesehen oder respektiert zu werden zu einer inneren Anspannung und Unausgeglichenheit. Möglicherweise wird dies nicht einmal bewusst wahrgenommen und das Problem kann somit nicht direkt an der Wurzel behoben werden. Stattdessen äußert es sich vielleicht durch häufigere Konflikte oder Unstimmigkeiten im Job. Die folgende Methode ist also immer ein guter Ansatz, auch wenn wir glauben bereits den Grund oder Bereich für eine Veränderung bereits erkannt zu haben. 

Betrachte Dein Leben ganzheitlich: Die Wheel-of-Life-Methode

Auch die folgende Methode hört sich relativ einfach ein. Das ist sie auch – wenn man sie denn tatsächlich auch anwendet. Genau das ist häufig das größte Problem. Deswegen, mach es einfach und nimm dir auch wirklich bewusst Zeit dafür. Fühl dich in die einzelnen Lebensbereiche ein, was siehst, hörst, fühlst du, wenn du daran denkst? Nimm dir nicht nur einfach Zeit dafür, sondern lass dich komplett auf das Thema ein – mach das Handy, Radio, den Fernseher aus. Schau, dass du völlig ungestört sein kannst. 

Und so einfach geht’s: 

  1. Erstelle eine Übersicht über alle Lebensbereiche, die dir wichtig sind – bspw. Karriere, Beziehung, Familie, Freizeit, Gesundheit etc. und bewerte auf einer Skala von 0-100 (0= komplett unzufrieden; 100 = voll und ganz zufrieden), wie glücklich oder zufrieden du in dem Lebensbereich gerade bist. 
  2. Welche Bereiche bewertest Du überdurchschnittlich niedrig? Ist deine Zufriedenheitsskala relativ ausgeglichen oder gibt es ein Ungleichgewicht? – Somit hast du schon ganz konkret Bereiche identifiziert, in denen du als erstes etwas verändern kannst, um deine allgemeine Zufriedenheit zu verbessern.

Finde erste Lösungsansätze und neue Ziele

  1. Du weißt noch nicht genau, was für Dich eine 100 sein könnte?
    Dann lass deinen Gedanken einfach mal freien Lauf. Bspw. mit der Frage: 
    „wenn alles möglich wäre und du dir zu 100% sicher wärst, dass egal was du angehst, es dir erfolgreich gelingen wird – was würdest du dann tun?“  
    Wie würde dieser Lebensbereich dann bei dir aussehen? Es ist nicht relevant, ob das, was dir dann einfällt in dem Moment absurd oder unerreichbar erscheint. Diese Sichtweise hilft innere Blockaden (Zweifel, Ängste) außen vor zu lassen, die es aktuell vielleicht noch verhindern eine Veränderung anzugehen. Zudem bekommst Du Bilder und Visionen von möglichen neuen Zielen in deinem Leben. Du öffnest deine Gedankenwelt also nicht nur für neue Lösungswege, sondern beginnst auch neue Ziele greifbarer werden zu lassen. Es ist schwierig etwas zu erreichen, wenn man es sich nicht wirklich vorstellen kann.
  2. Im nächsten Schritt überleg dir, welche Punktzahl du in den kommenden Wochen erreichen möchtest. Was kannst du tun, um den Wert auf der Zufriedenheitsskala von x auf bspw. x +5 zu erhöhen? Auch hier, fühle dich in die Situation hinein: Was siehst, hörst, fühlst du, wenn du in dem Bereich einen Wert von y erreicht hast?

Diese Methode macht zum einen sichtbar, wie ausgeglichen deine Lebensbereichen sind und in welchen du etwas verändern kannst. Darüber hinaus können bereits neue Ziele und Ansätze herausgearbeitet werden, wie du die Veränderungen angehen kannst. Vielleicht werden dir hierdurch auch innere Blockaden, wie destruktive Gedanken bewusst, die dich noch daran hindern das zu tun, was du wirklich möchtest.

Mach es einfach!

Du kannst diese Methoden für dich selbst umsetzen oder dich auf deinem Weg durch bspw. ein Coaching begleiten lassen. Beides sind gute Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass du es angehst und ins Handeln kommst, wenn du unglücklich mit deinem Leben bist. Warte nicht darauf, dass sich etwas durch Zufall zu deinen Gunsten verändern wird. Nimm dein Leben selbst in die Hand – mach es einfach, dann mach es einfach.

Manchmal braucht es neben dem Willen etwas zu verändern auch eine Portion Mut die eigenen Themen anzuschauen. Mit einem Coaching ist es einfacher sich darauf einzulassen und sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen. Hierbei wirst du zudem durch die einzelnen Schritte geleitet und musst dir keine Gedanken über die Methoden machen. Zusätzlich bekommst du neue Impulse von außen, die es eben manchmal einfach braucht, um blinde Flecken erkennen zu können. Bei einem Personal Coaching begleite ich dich durch diesen Prozess und bei Bedarf auch gerne darüber hinaus, um neue Ziele anzugehen oder Zweifel zu bearbeiten.

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